Public Private Partnership als „Negotiated Order“ – aushandlungsprozesse zwischen öffentlicher und privater Welt in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
Der Beitrag versteht Public Private Partnership (PPP) als negotiated order — als Produkt kontextgebundener Aushandlungsprozesse zwischen Akteuren der oeffentlichen und privaten Welt. Am Beispiel der vorvertraglichen Phase von drei Entwicklungspartnerschaften der Deutschen Gesellschaft fuer Technische Zusammenarbeit (GTZ) werden auf Grundlage der Negotiated-Order-Theorie drei zentrale Thesen herausgestellt: PPP-Aushandlungsprozesse sind durch informelle Vorverstaendigungen gekennzeichnet, in denen Legitimationsanforderungen beider Welten fruehzeitig auf spezifische Handlungskontexte abgestimmt werden. Diese Vorleistung wird von „bridging agents" erbracht, die als Vertreter oeffentlicher und privater Organisationen und einer gemeinsamen Fachwelt Handlungskontexte interpretieren und damit Verhandlungsspielraeume schaffen „to get things done" aber auch beschraenken. Sie orientieren sich dabei an kontextbezogenen Praktiken der Zusammenarbeit, die den Charakter — die negotiated order — einer jeden PPP praegen. Bewahren sich diese Praktiken im Rahmen einer PPP, so gehen diese in die Vorstellungswelt der Akteure im Alltag ueber und geben eine Vorlage fur zukuenftige (PPP-)Kooperationen.